Warum machen wir
was wir tun
und wie setzen wir es um

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Grundlagen

Was ist eine Permakultur? Der Begriff wurde vom australischen Ökologen Bill Mollison in den 70er Jahren geprägt. Es leitet sich von der englischen Bezeichnung „permanent agriculture” ab und bedeutet soviel wie „dauerhafte und nachhaltige Landwirtschaft”. Gemeint ist damit ein Wirtschaften nach dem Vorbild der Natur, basierend auf natürlichen Kreisläufen und Ökosystemen und einem bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen, den tierischen und pflanzlichen Lebewesen und letztendlich mit sich selbst.

Die Natur kennt
keine Abfälle

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Wie wirtschaftlich kann eine Permakultur sein

Permakultur ist jedoch ein Modell, das nicht abschliessend definiert ist. Das Grundkonzept soll spezifisch auf jede Situation angepasst, erforscht und geformt werden. Auch ist es kein grundlegend neues Konzept, vielmehr wird es wiederentdeckt. Denn zum Beispiel schon die Indigenen am Amazonas legten vor tausenden von Jahren zwischen fruchttragenden Bäumen ihre Waldgärten an. Um hohe Flächenerträge zu erzielen, waren durchdachte Mischkulturen, Schliessung der Nährstoffkreisläufe durch intelligente Wiederverwertung von Abfällen und Humusaufbau erforderlich. So nimmt man heute an, dass Amazonesische Zivilisationen mit diesem Agrarsystem genügend Nahrungsmittel produzieren konnten um mittelgrosse Städte zu versorgen. Beweise für ähnliche Systeme wurden weltweit bei alten Hochkulturen gefunden. Es bestehen Anzeichen, dass sie wirtschaftlich rentabel sind.

Dunkel, warm, locker
und krümelig
– Humus

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Terra Preta do indio

Terra Preta ist eine hoch nährstoffreiche schwarze Humuserde. Entdeckt wurde sie im Amazonastiefland vorwiegend entlang von Flüssen. Ausgrabungen zeigten, dass es Amazonischen Ureinwohnern schon vor mehr als 5000 Jahren gelang, den roten unfruchtbaren Lehmboden (Ferralsol) mittels der eigen hergestellten Terra Preta fruchtbar zu machen und so eine erfolgreiche Agrikultur zu praktizieren. Zudem verhindert Terra Preta durch seine stark wasserabsorbierende Eigenschaft während der intensiven Regenzeit das Erodieren und ermöglicht so ein jährliches Wachstum der Humusschicht. Bei Ausgrabungen im Urwald wurden Schichtdicken von unglaublichen 1-2 m gefunden. Auch in Europa hat man das Potenzial der Terra Preta entdeckt und die Humuserde wird bereits industriell hergestellt und verkauft.

Die Ernährung
beeinflusst viele Aspekte
des Lebens

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Der Trend zu ungesunder Ernährung

Der Trend zu ungesunder Ernährung erreicht zusammen mit dem Fernseher auch die meisten abgelegenen Siedlungen in Amazonien. In Manaus vertraute uns eine junge Ärztin an: «Wir wissen, dass 90 % der Krankheiten Folgen einer ungesunden Ernährung sind.»

Auch hier im Urwald sind trotz des reichen Angebots der Natur die Ernährungsgewohnheiten durch die internationalen Lebensmittelkonzerne dominiert! Zucker, Fett und gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe dominieren die in der Fabrik produzierten „Lebensmittel“. Der Zugang zu natürlichen Produkten geht verloren und Kinder können zum Teil kaum noch eine Avocado von einer Gurke unterscheiden.